Widerruf Vertrag: Die 3 meisten Fehler

Aktualisiert am 27. Januar 2023 von Ömer Bekar

widerruf vertragFast jeder hat schon einmal etwas überstürzt einen Vertrag abgeschlossen. Bestimmt ist es auch Ihnen schon einmal passiert, dass Sie sich von den warmen Worten eines Vertreters dazu überreden lassen haben, die Unterschrift unter einen Kaufvertrag zu setzen. Dabei wollten Sie sich eigentlich nur beraten lassen. Oder Sie haben ein interessantes Produkt beim Surfen im Internet gefunden und dieses sogleich online bestellt. Nach dem Sie es in den Händen halten, sind Sie von Ihrer Entscheidung dann aber plötzlich doch nicht mehr so überzeugt.

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Solche Fehlleistungen gehören zur Natur der Menschen. Sie sollten sich also nicht lange ärgern, sondern damit trösten, dass es auch anderen immer wieder passiert. Noch wichtiger ist für Sie aber, dass Sie prinzipiell die Möglichkeit haben, Ihre falsche Entscheidung wieder rückgängig zu machen. Denn laut Gesetz steht Ihnen bei den meisten Verträgen das Recht auf Widerruf zu. Sie sollten sich also nicht lange ärgern, sondern vernünftig und entschlossen handeln.

Häufig zeigt sich, dass unnötige Fehler dafür verantwortlich sind, dass Kunden Ihr Recht auf Widerruf nicht durchsetzen können. Daher wollen wir Ihnen die drei wichtigsten Fehler zeigen. Wenn Sie diese vermeiden, haben Sie schon sehr viel erreicht. Am besten ist es zudem, wenn Sie sich an einer Vorlage orientieren. Auf unserer Seite haben wir für diesen Zweck zahlreiche Musterschreiben zusammengestellt.

►Mustertext zur freien Verwendung: Widerruf eines Vertrages

Auch nur ein kleiner Fehler kann dazu führen, dass Sie mit Ihrem Rücktritt nicht erfolgreich sind. Am einfachsten ist es, wenn Sie sich für die Erstellung des Widerspruchs an einer einfachen Vorlage orientieren. Da für den Widerruf unterschiedlicher Verträge verschiedene Vorgaben gelten, gibt es auch unterschiedliche Muster. Das entsprechende Musterschreiben brauchen Sie dann nur noch als Vorlage für Ihren konkreten Fall. Auf diese Weise vermeiden Sie nicht nur die wichtigsten Fehler, sondern sie sparen sich auch eine ganze Menge Zeit und Mühe.

Widerruf Vertrag / Darlehen / …

Absender: (Angabe von Namen und Adresse)

Empfänger: (Angabe von Unternehmen Name und Anschrift)

Beschreibung des Vertrages (Bezeichnung, Nummer, Datum Vertragsabschluss)

Anrede: Sehr geehrter Herr … / geehrte Frau …

Ich möchte von meinem Recht auf Widerruf Gebrauch machen und fristgerecht vom oben genannten Vertrag zurücktreten. Bitte senden Sie mir bis zum (Datum) eine Bestätigung des Widerspruchs zu.

(Datum und Ort) (Unterschrift von Ihnen)

Häufige Fehler: falscher Adressat für den Widerspruch und versäumte Fristen

Den ersten Fehler, den Sie begehen können, liegt in der falschen Adressierung Ihres Rücktritts. Der Vertragspartner kann den Widerspruch nur zur Kenntnis nehmen, wenn er diesen auch erhält. Häufig verwechseln die Kunden aber Vertragspartner und Vermittler. Wurde etwa ein Mobilfunkvertrag in einem Elektronikmarkt abgeschlossen, ist dieser Markt trotzdem nicht der Vertragspartner. Den Vertragspartner mit korrekter Anschrift finden Sie dagegen stets im Vertrag selber. Der zweite Fehler, der dazu führt, dass Sie nicht zu Ihrem guten Recht kommen, ist das Versäumen der Frist. Entweder gehen die Kunden, die von einem Vertrag zurücktreten wollen, von einer falschen Frist aus, oder Sie warten einfach zu lange.

Tipp für Sie:

Damit Ihr Widerruf Aussicht auf Erfolg hat, ermitteln Sie unbedingt die korrekte Adresse des Vertragspartners und halten Sie die gesetzliche Frist ein.

Bei Problemen kann fehlende Dokumentation den Erfolg des Widerrufs verhindern

Auch wenn es Ihr gutes Recht ist, von einem Vertrag zurückzutreten, heißt dies nicht automatisch, dass Ihr Vertragspartner ohne Probleme mitspielt. Sie sollten also auch die Möglichkeit einkalkulieren, dass es bei dem Widerspruch gegen den Vertrag zu Problemen kommt. Im Ernstfall müssen Sie sich nämlich auf einen Rechtsstreit einlassen. Dieser Rechtsstreit kann für Sie nur dann erfolgreich sein, wenn Sie keine Fehler machen. Außerdem müssen Sie alle Schritte gut dokumentieren. Wichtig ist es dabei, dass Sie auch die Zusendung des Widerspruchs eindeutig nachweisen können. Am einfachsten gelingt dies, wenn Sie ein Einschreiben mit Rückschein verwenden.

Tipp für Sie:

Sorgen Sie dafür, dass Ihr Widerspruch im Nachhinein zweifelsfrei nachgewiesen werden kann. Setzen Sie etwa auf Zeugen und lassen Sie Ihr Schreiben per Einschreiben mit Rückschein zustellen.

Was muss in einem Widerruf enthalten sein?

Das A und O eines erfolgreichen Widerspruchs ist und bleibt aber das formal korrekte Schreiben. Ein separates Formular müssen Sie hierzu aber nicht verwenden. Es reicht ein formloses Schreiben, welches Sie ganz einfach am eigenen Rechner erstellen können. Sie sollten aber darauf achten, dass alle notwendigen Informationen und Inhalte enthalten sind. Hierzu gehören:

  • Ihre persönlichen Angaben also Name, Adresse und Geburtsdatum
  • Daten zum Empfänger (ebenfalls Name des Unternehmens, Adresse, Ansprechpartner)
  • Informationen zum Produkt oder Vertrag (Inhalt, Bezeichnung, Datum des Vertragsabschlusses, etc.)
  • Kontaktdaten für Rückfragen beifügen
  • Ein klar formulierter Widerruf des Vertrages
  • Bitte um Bestätigung mit einer angemessenen Fristsetzung
  • eigenhändige Unterschrift

Wichtig für Sie:

Wenn Sie einem Vertrag widersprechen, gehört die eigene Unterschrift zwingend unter das Schreiben. Ansonsten ist der Widerspruch ungültig.

Fazit: Wenn Sie diese Fehler vermeiden gibt es beim Widerspruch keine Probleme

Recht haben und Recht bekommen sind immer zwei Paar Schuhe. Damit Sie aber Ihr Recht auf den Rücktritt von Ihren Vertrag bekommen, sollten Sie folgende Fehler unbedingt vermeiden:

  • Sie senden das Schreiben an die falsche Adresse
  • Sie gehen von einer falschen Frist aus oder halten die gesetzliche Frist nicht ein
  • Sie dokumentieren Ihren Widerspruch nicht ausreichend und stehen bei einem eventuellen Rechtsstreit mit leeren Händen da

Die richtige Adresse können Sie dem entsprechenden Vertrag entnehmen. Die Frist für den Widerruf beträgt im Zweifelsfall 14 Tage. In einigen Fällen können Sie auch von einer etwas längeren Frist ausgehen. Da Sie unter Umständen auch mit Problemen rechnen müssen, ist es zudem wichtig, jeden Schritt zu dokumentieren.

Zunächst sollten Sie sich aber auf die Erstellung eines korrekten Schreibens konzentrieren. Am besten fahren Sie dabei, wenn Sie eine passende Vorlage zur Hand nehmen. Mit einem Musterschreiben vermeiden Sie Fehler und sparen sich Zeit und Mühe. Auf unserer Seite können Sie den passenden Musterbrief auswählen und ganz einfach an Ihre spezifischen Anforderungen anpassen.